FRMV BSAHK
Unterprogramme |
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Kalkulation - Vorgaben |
Kalkulation - Nettoverkaufspreis |
Nachdem alle Stammdaten für einen Artikel eingegeben wurden und die zugehörigen Arbeitsstammpläne bzw. Stücklisten hinterlegt wurden, hat man im Kalkulationsblatt die Möglichkeit, sich alle Kosten eines Artikels und deren Zusammensetzung anzeigen zu lassen. Dabei stehen vier Säulen zur Verfügung, die die anfallenden Kosten im Arbeitsstammplan, in der Stückliste und im Einkauf und einer eigens angelegten Vorgabe gegenüber stellen. Diese Vorgabe kann in den „Unterprogrammen“ angelegt werden und zeigt die Plankosten, z.B. lt. aktueller Marktsituation. Die Abweichungen, die im Arbeitsstammplan, der Stückliste und dem Einkauf gegenüber der Vorgabe entstehen, können somit prozentgenau angezeigt werden. Welche der vier Säulen gerade verwendet wird, wird in der Preisverwendung angezeigt.
Der Einstandspreis stellt den Preis dar, wie er im Artikelstamm zurzeit in Verwendung steht und wird für die Ermittlung des Nettoverkaufspreises benötigt. Das Datum zeigt an, wann die letzte Veränderung stattgefunden hat. Die Wiederbeschaffungszeit und das Fertigungskennzeichen werden aus dem Artikelstamm vorbelegt.
Die Materialkosten bilden den Teil, der durch die Materialbeschaffung zustande gekommen ist. Sie stellen die Materialeinzelkosten dar, die unmittelbar dem Artikel, also dem Kostenträger, zurechenbar sind. Dabei werden im Arbeitsplan die Kosten sämtlicher, dem Arbeitsstammplan und den Arbeitsgängen zugehöriger, Materialpositionen getrennt voneinander erfasst und zu einer gesamten Materialkostensumme zusammengefasst. Das heißt, dass auch die Artikel die in die Materialkosten mit aufgenommen werden, welche zur Fertigung des Artikels benötigt werden (Hilfsmittel). Demgegenüber werden in der Stückliste nur die Artikel zusammengefasst, welche in der Baustruktur des Artikels aufgelistet sind. In der Säule des Einkaufes werden nur die Kosten des Fertigerzeugnisses als solches angezeigt. Man sieht hier also nur die Kosten des fertigen Artikels, wie man ihn beim Lieferanten einkauft. Die Fremdfertigungskosten zeigen die Kosten an, die durch externe Fertigung bzw. den „Einkauf von Arbeitsgängen“ entstanden sind. Die Materialgemeinkosten sind u.a. die Kosten für Beschaffung, Prüfung, Lagerung und innerbetrieblichen Transport von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und können somit einem Kostenträger nicht eindeutig zugeordnet werden. Da für einen Artikel aufgrund von unterschiedlichen Gegebenheiten verschiedene Materialgemeinkosten anfallen können, kann man diese Unterschiede mit Hilfe des Anpassungsfaktors ausgleichen (Prozentwert). Die Materialkosten + Fremdfertigungskosten + Materialgemeinkosten bilden die Summe Material. Die Lohnkosten (Summe der Minutenfaktoren aus den verschiedenen Arbeitsgängen) und die Lohngemeinkosten (z.B. Hilfslöhne) bilden zusammen den Faktor Summe Lohnkosten. Auch wenn in der Stückliste keine Arbeitsgänge hinterlegt sind, besteht die Möglichkeit, dass auch in der Stückliste Lohnkosten anfallen können, da aufgrund der mehrstufigen Betrachtungsweise eine Baugruppe aus der Stückliste Lohnkosten haben könnte. Im Einkauf hingegen können keine Lohnkosten und keine Maschinenkosten anfallen.
Die Maschinenkosten und die Maschinengemeinkosten bilden die Summe Maschinenkosten. Die Kosten für eine Maschine pro Minute werden in den Maschinendaten hinterlegt. Das Feld Summe Fertigung setzt sich aus der Summe Maschinenkosten und der Summe Lohnkosten zusammen. Die Summe Gesamt entsteht wiederum aus der Summe Fertigung und der Summe Material.
Aufgrund einer mehrstufigen Betrachtungsweise werden die Arbeitspläne und die Stücklisten vollständig aufgegliedert und somit von unten nach oben interpretiert. Dies ermöglicht eine detaillierte und somit vollständige Auflistung aller tatsächlich entstandenen Kosten.
- Nettoverkaufspreisermittlung
Mit Hilfe der Nettoverkaufspreisermittlung hat man in AvERP die Möglichkeit, Verkaufspreise zu einem Artikel zu kalkulieren und zu generieren. Als Kalkulationsgrundlage, dient hierfür der Einstandspreis. Dazu hat man die Möglichkeit, weitere Kriterien zu hinterlegen, um den Nettoverkaufspreis zu ermitteln. Dazu zählen u.a. die Verwaltungs- und Vertriebskosten und der Gewinn in Prozent. Diese Kriterien können als Vorbelegung in der Kalkulationswarengruppe des Artikels hinterlegt werden und werden daraufhin automatisch beim Anlegen einer neuen Kalkulation als Vorbelegung übernommen. Veränderungen dieser Vorgaben sind weiterhin in der Kalkulation möglich. Im Feld Kalkulationsdatum wird automatisch das aktuelle Datum eingetragen.
Der Nettoverkaufspreis errechnet sich folgendermaßen:
Einstandspreis
+ Verwaltungs- und Vertriebskosten (in % der Herstellkosten))
= Selbstkosten
+ Gewinn (in % der Selbstkosten)
+ Gewährleistung
= Rohpreis
+ Risiko (in % des Rohpreis)
= Nettoverkaufspreis
+ Provision
+ Verhandlungsspielraum
+ Skonto (gegen 100)
= Zielverkaufspreis
Es besteht die Möglichkeit mehrere Nettoverkaufspreiskalkulationen zu einem Artikel im Kalkulationsblatt zu hinterlegen. Dabei gilt immer der letzte Datensatz (Datum) als aktiv bzw. aktuell. Die vorhergehenden Kalkulationen werden archiviert und bleiben von Veränderungen im Kalkulationsblatt unberührt. In dem Moment, wo eine neue Kalkulation angelegt wird, wird die vorhergehende Kalkulation inaktiv geschaltet. In den inaktiven Kalkulationen hat man zwar weiterhin die Möglichkeiten zu kalkulieren, das Speichern ist aber nicht möglich. Über ein Utility hat man die Möglichkeit, direkt aus der aktiven Kalkulation, den kalkulierten Verkaufspreis im Artikelstamm als VK-Grundlage eintragen zu lassen. Dieser Preis dient dann als aktuelle Grundlage für die Verkaufspreisberechnung in AvERP.