FRMV BSAL MAT

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Artikelstamm - Lieferant - enthaltene Rohstoffe

Ist ein Materialzuschlag bzw. Materialabschlag in der Kalkulation aus Artikelstamm - Lieferanten eingetragen, kann über diese Maske die entsprechende Berechnung eingesehen werden. Die Materialzuschlagsberechnung in AvERP baut auf mehreren Masken auf.


FRMV BSAL MAT.jpg


Hauptbereich

Generell dienen die Materialzuschläge bzw. -abschläge der Berücksichtigung von lieferanten-/kunden- und börsenabhängigen Rohstoffpreisen, die sich auf den Einkaufs- und Verkaufspreis auswirken. Beispielsweise kann ein Artikel den börsennotierten Gold enthalten und der Lieferant berechnet Preis des Artikels in Abhängigkeit des Börsenkurses tagesaktuell.

Die Berechnung erfolgt einkaufsseitig folgendermaßen: Listenpreis (Artikelstamm - Lieferant) – Rohstoffpreis (Lieferant - Rohstoffpreise) + Börsenpreis ([[FRMV_BWERKBK|Werkstoffe - Börsenkurse) = Kalkulationspreis.

Dies bedeutet, dass der angegebene Listenpreis um den darin befindlichen, nicht aktuellen Rohstoffpreis bereinigt wird und stattdessen der neue, aktuelle Börsenrohstoffpreis aufgeschlagen wird. Der berechnete Kalkulationspreis wird in die Kalkulation des Artikels übergeben und fließt als Materialkosten in die Fertigung ein.

Der Materialzuschlag (bzw. falls negativ: Materialabschlag) errechnet sich als Differenz zwischen Börsenkurs und Rohstoffpreis und "bereinigt" den Listenpreis: Börsenkurs (ggf. + Zuschlag) - Rohstoffpreis.

Analog dazu kann der Materialzuschlag auch im Verkauf Anwendung finden.


In dieser Maske wird der entsprechende Datensatz anhand der hinterlegten Vorgaben automatisch angelegt, weshalb die Daten hier nicht manuell geändert werden können. Die einzige Ausnahme davon bildet der Basispreis (siehe unten). Folgende Voraussetzungen sind für die Berechnung des Materialzu- bzw. -abschlags und damit der Erzeugung eines Datensatzes nötig:

  • Dem Werkstoff ist ein Börsenkurs zugewiesen.
  • Im Artikel sind Werkstoffe enthalten, die preislichen Schwankungen unterliegen. Diese werden über das Unterprogramm Enthaltene Rohstoffe hinterlegt (Siehe auch diese Hilfe).
  • Der für den Artikel eingetragene Werkstoff muss auch dem Lieferanten über das Unterprogramm Lieferantenstamm - Rohstoffpreise mit einem pauschalen Rohstoffpreis zugewiesen werden.
  • Des Weiteren müssen die MTZ-Kennzeichen im Lieferantenstamm richtig belegt sein. Soll eine börsenabhängiger Materialzuschlag berücksichtigt werden, müssen MTZ/MTA.Art = 'B' und MTZ in Kalkulation = 'J' gesetzt sein.
  • Optional kann für den Mandanten eine Rohstoffpreisdefiniton hinterlegt werden. Diese ist analog zu den dem Lieferanten zugewiesen Rohstoffpreisen und dient der Mandantenkalkulation.


Die Maske Artikelstamm - Lieferant - Enthaltene Rohstoffe selbst enthält folgende Informationen:

Im oberen Maskenbereich werden die Artikel- und Lieferantendaten übernommen.

Im unteren Maskenbereich werden die für den Materialzuschlag herangezogenen Berechnungsdaten aufgeführt.

Der herangezogene und im Lieferantenstamm- bzw. Artikelstamm hinterlegte Werkstoff ist über die Werkstoff.Nr. verlinkt.

Der über Lieferantenstamm - Rohstoffpreise hinterlegte Betrag geht als Basispreis (Rohstoffpreis) in die Berechnung ein. Dieser ist nachträglich editierbar und kann so artikelspezifisch festgelegt werden.

Aus dem in der Maske Börsenkurs befindlichen, gleichnamigen Kennzeichen wird der Eintrag in Notiert nach übernommen. Es stellt dort ein freies Textfeld dar und kann für börsenbezogene Informationen genutzt werden. Der aktuelle Börsenkurs entspricht wiederum dem dortigen Betrag in der Mandantenwährung.

Über die Enthaltenen Rohstoffe des Artikels wird das Gewicht in kg je Mengeneinheit bestimmt. Beispielsweise kann je Stück 0,2 kg des Werkstoffes enthalten sein.

Der MTZ/MTA pro kg gibt an, welchen Wert der Materialzuschlag(-abschlag) je kg beträgt. Er errechnet sich nach obiger Formel, wobei gegebenenfalls eine Mengenumrechnung erfolgen muss.

Wurde im Mandantenstamm - Rohstoffpreise für den Werkstoff ein Basispreis hinterlegt, wird dieser unter dem Kennzeichen Mandantenbasispreis angezeigt.

Im Feld Börsenkurs vom wird das entsprechende Datum hinterlegt, von dem der Börsenkurs ist. Über die dahinterliegende Schaltfläche kann dieser manuell aktualisiert werden.

Der Zuschlag für den Börsenkurses kann dort optional hinterlegt werden. Er erhöht den Börsenkurs dabei um die angegebene Prozentzahl.

Das Gesamtgewicht bezieht sich auf die in einem Artikel enthaltenen kg und werden aus dem Unterprogramm Enthaltene Rohstoffe übernommen.

Unter MTZ/MTA Gesamt wird der auf das Gesamtgewicht umgerechnete Materialzuschlag aufgeführt.

Der bei Gesamt Mandant eingetragene Wert entspricht dem Gesamtpreis 'Mandant' für die Kalkulation. Er errechnet sich, indem statt des für den Lieferanten hinterlegten Rohstoffpreises (Basispreis) der Mandantenbasispreis verwendet wird. Weichen Lieferanten- und Mandantenrohstoffpreis voneinander ab, ergeben sich letztlich unterschiedliche Materialzu- bzw. -abschläge. In diese Maske geht jedoch lediglich der lieferantenbezogene Kalkulationszuschlag ein.


Beispiel

Zur Verdeutlichung der Anlage und Berechnung ist nachfolgend ein Beispiel angegeben:

Folgende Daten wurde vor der Erstellung des Artikelstamm - Lieferanten-Datensatzes hinterlegt:

Anschließend wurde ein Datensatz im Artikelstamm - Lieferanten mit den entsprechendem Artikel, Lieferanten und Mandanten angelegt, wobei ein Listenpreis von 500,00 Euro eingetragen wurde. Der zugehörige Datensatz 'Enthaltene Rohstoffe' wurde automatisch erzeugt und ein MTZ/MTA in der Kalkulation von 35,60 Euro eingetragen. Aus den eingetragenen Werten wird ersichtlich, dass dieser folgendermaßen errechnet wurde:

(265,00 Euro (Börsenkurs) * 1,20 (Zuschlag)) - 140,00 Euro Basispreis = 178,00 Euro (MTZ/MAT pro kg)

Die 178,00 Euro werden dann - in diesem Falle nicht nötig - auf die Preisbasis angeglichen und anschließend mengenanteilig verteilt. In diesem Falle bedeutet dies von 1 kg auf 0,2 kg umzurechnen, wodurch sich der MTZ/MTA Gesamt = 35,60 Euro ergibt.


Siehe auch

Artikelstamm - Lieferanten